Birkenau. Wie kaum ein anderes Thema beschäftigt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Menschen in aller Welt, vor allem in Europa. Auch bei der Sitzung der Birkenauer Gemeindevertretung am Dienstag in der Reisener Südhessenhalle ging Bürgermeister Milan Mapplassary vor seinem obligatorischen Bericht auf das Kriegsgeschehen und das damit verbundene Schicksal der Bevölkerung ein. „Noch immer bewegen uns die Bilder, die uns zum Teil tief erschüttern“, sagte der Rathauschef. In solchen Momenten sei es wichtig, sich das „Gute in all diesem Leid vor Augen zu führen“.

Er machte in diesem Zusammenhang auf eine Aktion von vier Kollegen des Birkenauer Bauhofs aufmerksam, die Hilfsgüter bis an die ukrainische Grenze gebracht hätten (wir werden noch ausführlich berichten). Nach einer 14-stündigen Fahrt mit zwei Transportern hätten Marián Kleis, Michael Pauli, Thomas Kilian und Duy Du Nguyen die Menschen vor Ort mit den dringend benötigten Spenden versorgen können. Ihnen sowie den zahlreichen Spendern der Gemeinde sprach der Bürgermeister seinen herzlichen Dank aus.

Auch vor Ort in Birkenau leisteten viele Menschen einen Akt der Nächstenliebe, wenn sie die Menschen, die in Deutschland Schutz suchten, aufnehmen und ihnen dabei helfen, den Krieg in ihrer Heimat zu verarbeiten. „Ich danke diesen Menschen für ihr unschätzbares Entgegenkommen.“ Auch für die Gäste aus der Ukraine hatte Mapplassary eine wichtige Botschaft: „Ihr seid in Sicherheit, ihr seid bei Freunden und wir werden euch helfen. Willkommen in Birkenau!“

Auf die Tagesordnung übergehend erklärte der Rathauschef, die Bauwagen für den Waldkindergarten seien bereits bestellt. Wann diese geliefert werden, werde der Verein Sonnenkinder der Verwaltung schriftlich mitteilen. Darüber hinaus befinde sich die Verwaltung im Austausch mit dem Verpächter des ins Auge gefassten Grundstücks und kläre dazu die Konditionen. Zum Sachstand der temporären Kindergartenlösung sei festzuhalten, die Infrastrukturmaßnahmen für Strom und Kanal liefen an. Außerdem würden derzeit die Ausschreibungen für die Außenanlage und die Inneneinrichtung vorbereitet. Auf eine entsprechende Nachfrage von Brigitte Kanz (SPD) sagte Mapplassary, für die temporäre Kita sei noch keine Erzieherin eingestellt worden, es lägen aber bereits fünf Bewerbungen vor. In einem letzten Hinweis führte der Bürgermeister aus, die Logos für den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald seien neu entworfen worden. Die Hinweistafeln und -schilder würden nach und nacht ersetzt oder geändert werden. MB

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