Birkenau. Gute Nachrichten für den Waldkindergarten: Wie Bürgermeister Milan Mapplassary bei der Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstag mitteilte, habe die Gemeindeverwaltung positive Signale hinsichtlich der Baugenehmigung erhalten, mit der bereits in Kürze zu rechnen sei. Aufgrund einer Vielzahl an Anfragen, die die Verwaltung in letzter Zeit hierzu erreicht hätten, teilte Mapplassary zudem mit, eine Rückfrage bei der zuständigen Behörde habe ergeben, dass nur der Träger der Einrichtung Zuschüsse beantragen dürfe. Mit anderen Worten: Antragsteller sei ausschließlich der Verein „Birkenauer Sonnenkinder“. In der – kurzen – Diskussion um einen neuerlichen Beschluss der Gemeindevertretung zum Waldkindergarten bereitete Uwe Zeffner, der am Dienstag in die FDP-Fraktion nachgerückt war, aber genau diese Antragskompetenz des Vereins Sorgen. „Wie wird sichergestellt, dass der Verein die Fördermittel auch wirklich beantragt?“, fragte Zeffner, der in der aktuellen Situation ein „Risiko ohne Absicherung“ sah. „Es ist erstaunlich, dass wir einfach so vertrauen sollen.“ Der Erste Beigeordnete Wolfgang Grün (Bündnis 90/Die Grünen) stellte sich dagegen hinter die Sonnenkinder: „Für Misstrauen gegenüber dem Verein besteht überhaupt kein Grund. Dort wird eine super Arbeit geleistet.“ Auch Zeffners Vorschlag, die Verwaltung solle den Verein bei der Antragstellung unterstützen, „damit die Fördermittel auch fließen“, stieß auf wenig Gegenliebe. Dies sei nicht nötig, sagte Bürgermeister Mapplassary, weil die für den Bereich Kinderbetreuung verantwortliche Verwaltungsmitarbeiterin Sabina Weber – ebenso wie ihre Vorgängerin Alessa Weingut – bereits eng mit den Sonnenkindern zusammenarbeite.

Nur eine Enthaltung

Schließlich bestätigte die Gemeindevertretung ihren Beschluss vom 23. Februar 2021, eine Naturkindergartengruppe für ein siebeneinhalbstündiges Betreuungsangebot zu schaffen. Die Entscheidung fiel einstimmig, lediglich Zeffner enthielt sich der Stimme. Die Herstellung der Anlage und die Anschaffung von zwei Bauwagen werden danach durch die Gemeinde komplett finanziert. Die Trägerschaft wird auch nach dem neuen Beschluss durch den Verein Sonnenkinder übernommen. Für die Herstellung und Sicherung der Außenfläche und der Schutzunterkunft sowie der Anschaffung, Ausstattung und Aufstellung der Bauwagen sind im Haushalt 350 000 Euro eingestellt. Die Einrichtung erhält zudem einen jährlichen Zuschuss für die Betriebskosten in Höhe von rund 200 000 Euro. Der Punkt war auf Wunsch der Verwaltung noch einmal mit auf die Tagesordnung genommen worden, weil sich die Kosten seit dem einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung zum Waldkindergartenprojekt von vor fast einem Jahr verdoppelt hatten. Ursprünglich hatte die Firma Finkota ein Angebot für beide Bauwagen von 150 000 Euro vorgelegt. Jetzt, gerade einmal zwölf Monate später, würde die Anschaffung von zwei Bauwagen in einer ähnlichen Konfiguration mit 300 000 Euro zu Buche schlagen. Aus diesem Grund wurde nach Rücksprache zwischen Trägerverein und Gemeindeverwaltung von dem Angebot der Firma Finkota Abstand genommen, heißt es in den Erläuterungen. Den Birkenauer Sonnenkindern liege inzwischen ein Angebot der Firma Weg-Weiser GmbH & Co KG vor.

Inklusive Solaranlage

Der Preis für eine Konfiguration, die in der Qualität der der Firma Finkota entspreche und teilweise besser ausgestattet sei – beispielsweise sei die Solaranlage mit eingeschlossen –, belaufe sich auf 215 500 Euro für zwei Bauwagen und liege somit fast 30 Prozent niedriger. Wie der Bürgermeister auf Nachfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Armin Groß bestätigte, habe die Firma Weg-Weiser die Angebotsbindung, die bereits am 9. März ausgelaufen wäre, verlängert. Inklusive der Herstellung und Sicherung der Außenfläche sowie der Schutzunterkunft belaufen sich die Kosten auf 284 000 Euro. Das Budget von 350 000 Euro habe man in den Haushalt eingestellt, weil man so auf kurzfristige Veränderungen und Preiserhöhungen reagieren könne. MB

Quelle: WNOZ
Artikel vom 12.03.2022

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