Buser wurde 1949 geboren und lebte zunächst in Weinheim. Er zog als junger, frisch verheirateter Mann 1969 nach Liebersbach. Bald gesellte sich die Tochter hinzu. Die kleine Familie wurde herzlich aufgenommen. „Wir haben mit viel Unterstützung der hiesigen Freunde ein Haus gebaut“, erzählte Buser. Die Dankbarkeit für all die Hilfe ist der Motor für ihn, sich politisch und in Vereinen für seine Mitmenschen einzusetzen.
Die Liste von Busers lokalpolitischem Engagement ist lang. Seit 1981 ist er Mitglied im Ortsbeirat Nieder-Liebersbach sowie in der Gemeindevertretung, denn, so Buser, „man muss ja die Interessen von Liebersbach auch dort einbringen.“ Seit 1993 ist er Ortsvorsteher, seit 1999 hält er als offizieller Leiter der Verwaltungsstelle eine wöchentliche Bürgersprechstunde ab. 2016 wurde der Christdemokrat Gemeindevertretervorsitzender in Birkenau. Außerdem wirkt Buser seit 1993 aktiv in der Kreispolitik mit. Als Erster Beigeordneter vertritt er häufig den Landrat. „Das ist eine Kulturlehre; es ist faszinierend, mit welchen Themen man so in Berührung kommt“, erklärte er.

Auch außerhalb der Politik ist Buser vielfältig ehrenamtlich tätig, sei es als Schöffe oder in Vereinen rund um Trachten und Brauchtum. Das neueste Projekt in dieser Richtung ist der Verein liebersbach.wiki. 2014 wurde all dieses Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geadelt.

Straßensanierung und Baugebiete nun an der Reihe

Im Berufsleben arbeitete sich der gelernte Elektroinstallateur bei Freudenberg zum Meister und Betriebsleiter empor. 1997 wurde er Vorsitzender der Meistervereinigung Freudenberg. Buser ist heute Rentner.

Eine Zeit der großen Veränderungen war in Nieder-Liebersbach die Dorferneuerung in den 1990ern. Buser gelang es damals, die Vereine und den Ortsbeirat an einen Tisch zu bringen, um zusammen den Bau des Dorfgemeinschaftshauses durchzusetzen. Im Alten Rathaus haben heute alle Vereine einen eigenen Raum. Auch der Platz davor, wo Kerwe und Weihnachtsmarkt stattfinden, wurde erneuert, außerdem das Ehrenmal auf den Friedhof versetzt. Kürzlich erst liebevoll saniert wurde das Weberhäusel.

Die nächsten Themen für Liebesbach sind die Baugebiete. Sie sind wichtig, betonte Buser, um junge Leute im Dorf zu halten. Nur so kann auch der Fortbestand der kleinen Grundschule gewährleistet werden. Viel und lange wurde um das Baugebiet am deutschen Haus diskutiert; dort soll es ebenso bald weitergehen wie beim Baugebiet Balzenbacher Straße. Außerdem steht eine Erweiterung des Friedhofs mit Sanierung der Friedhofshalle an.

Die holprige Kreisstraße, die Nieder- mit Ober-Liebersbach verbindet, soll ab 2018 erneuert werden. „Das ist eine der schlechtesten Straßen im Kreis“, seufzte Buser. Bei der Sanierung soll die Straße bis zum Baugebiet Heiligenberg mit Bürgersteigen und Straßenlampen nachgerüstet werden. Jenes Gebiet wurde auch erst kürzlich an das Abwasser angeschlossen. Buser wünscht sich außerdem für die enge Ortsdurchfahrt eine generelle Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30.

Darüber hinaus hat Liebersbach ähnliche Infrastruktursorgen wie andere Dörfer. „Es ist ein reger Ort, und doch fehlt viel“, so Buser. Die Lebensmittelgeschäfte dünnen aus. Gerade erst schloss die Sparkassenfiliale. Der öffentliche Nahverkehr bindet Nieder-Liebersbach mit Schulbussen und Ruftaxis an die Kerngemeinde an. Das Vereinsleben ist im Ort auffallend lebendig, und so gibt es auch über Kerwe und Weihnachtsmarkt hinaus einen prall gefüllten Terminkalender.

Nach dem Gespräch traf Buser zufällig Peter Krämer. Er betreut das alte Rathaus und das Dorfgemeinschaftshaus und sorgt für einen reibungsfreien Ablauf bei der Nutzung. All das leistet er ehrenamtlich. Buser bezeichnete ihn wohlwollend als „Kümmerer“ – und umriss damit treffend auch sein eigenes Wirken. (kag)

Quelle: Starkenburger Echo
Artikel vom 03.06.2017

NIEDER-LIEBERSBACH: Steinbeilfunde zeigen, dass sich schon vor langer Zeit Menschen im Liebersbacher Tal aufgehalten haben. Die erste schriftliche Erwähnung von „Liberesbach“ stammt aus dem Jahr 877, wobei nicht eindeutig ist, ob damit Nieder-Liebersbach oder das heute zu Mörlenbach gehörige Ober-Liebersbach gemeint war. Das Nieder-Liebersbacher Wappen von 1952 zeigt ein Weberschiffchen. Ende 1971 schloss sich die zuvor eigenständige Gemeinde Birkenau an. Heute hat der Ort gut 1800 Einwohner. Nieder-Liebersbach hat viele aktive Vereine im Bereich Sport und Kultur.

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