Birkenau. Ausgerechnet beim Punkt „Verschiedenes“, der in der Regel kaum Konfliktpotenzial bietet, ist Manuel Strauch (CDU) bei der Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstag der Kragen geplatzt: Mit der Faust schlug er auf den Tisch und rief laut: „Jetzt reicht’s langsam!“ – und forderte mehr Respekt gegenüber den Mandatsträgern.

Adressat war Bürgermeister Helmut Morr, der gerade dabei war, eine Anfrage von Rosemarie Bernhard zum Sachstand der Installation einer Ampel an der Straße „Am Klingelbach“ zu beantworten – dies allerdings sichtlich genervt. „Wir haben die Ampel immer noch nicht, aber die Sachen sind bestellt“, sagte Morr, der davon ausgeht, dass die Ampel in der 50. Kalenderwoche geliefert wird.

Jedes Mal, wenn diese Frage gestellt und darüber berichtet werde, erreiche ihn eine Vielzahl von Anfragen von Eltern, ob ihre Kinder „weniger wert“ seien als die Kinder in der Straße „Am Klingenbach“. „Irgendwann muss auch mal Schluss sein“, sagte der Bürgermeister an Rosemarie Bernhard gewandt. Der Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Klaus Elflein, hielt die Frage seiner Kollegin für berechtigt. „Erst hieß es, die Ampel kommt nach den Sommerferien, dann hieß es, sie kommt im Oktober, und jetzt soll es sogar Dezember werden.“

Morr berief sich in Bezug auf die Lieferzeiten auf die Angaben des Herstellers. „Ich kann schließlich nicht hellsehen“, sagte er, was bei Strauch das Fass offensichtlich zum Überlaufen brachte. Nach dem Zwischenfall richtete der Bürgermeister das Wort an Strauch und forderte von ihm ebenfalls den gebührenden Respekt. MB

Quelle: WNOZ
Artikel vom 19.11.2020

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