Birkenau. Die Kosten für die Beseitigung sicherheitsrelevanter Mängel in der katholischen Kita Arche Noah in Nieder-Liebersbach betragen in einem ersten Schritt knapp 94.000 Euro. Die Gemeinde Birkenau wird sich daran mit einem Zuschuss von 65 Prozent beteiligen. Der Betrag ist auf 65.000 Euro gedeckelt. Diesen Beschluss fasste die Gemeindevertretung bei ihrer Sitzung am Dienstag bei vier Enthaltungen aus der Fraktion der Freien Wähler (FWV) einstimmig. Die Gesamtkosten für einen Weiterbetrieb der zwei Gruppen umfassenden Einrichtung für die kommenden 20 Jahre würden 660.000 Euro betragen.

Sabine Neumann (FWV) begründete die Enthaltungen ihrer Fraktion unter anderem damit, dass es sich bei der Gesamtinvestition um einen „großen Batzen“ handele, dem man nicht einfach ohne Weiteres zustimmen könne. Kritik äußerte sie an der Diözese Mainz. „Wie konnte es dazu kommen, dass das Gebäude derart heruntergekommen ist?“ Mit Blick auf die Entscheidung, das Jugendhaus in Nieder-Liebersbach zu schließen, bemängelte Neumann auch die Informationspolitik des Bistums. Das Konzept der Trägerpartnerschaft zwischen Gemeinde und Kirchengemeinde müsse überdacht werden. Überhaupt sei das Verhältnis zur katholischen Kirche gestört: „Wir haben ihr unsere Kinder anvertraut. Dieses Vertrauen hat einen Riss bekommen.“ Im Übrigen seien Bund und Länder gefordert, die Kommunen so auszustatten, dass neben der Kinderbetreuung auch andere Aufgaben erfüllt werden könnten.

Der Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Klaus Elflein, verwies darauf, dass die Gemeinde in der Frage der Unterstützung Kita gar keine Wahlmöglichkeit habe. „Wir können es uns nicht erlauben, zwei Gruppen wegfallen zu lassen“, sagte Elflein. Vor dem Hintergrund, dass in der Kerngemeinde vier Kita-Gruppen fehlen, regte er an, beide Probleme gemeinsam zu betrachten. „Wenn wir beides im Kontext sehen, könnten sich Synergie-Effekte ergeben. „Wir stimmen dem Zuschuss mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu.“ MB

Quelle: WNOZ
Artikel vom 28.02.2019

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