Birkenau. Der Neubau eines Kindergartens in Nieder-Liebersbach könnte auf dem ehemaligen Gelände der Gastwirtschaft „Deutsches Haus“ entstehen. Die Birkenauer Gemeindevertretung hat einstimmig beschlossen, eine Kommission aus Abgeordneten, Mitgliedern der Verwaltung und des Gemeindevorstandes zu gründen, welche die Machbarkeit prüft.

Vor der Abstimmung im Rahmen der Sitzung am Dienstag hatte die Grundstückseigentümerin Stephanie Neff gemeinsam mit ihrem Mann, dem Architekten Patrick Neff, in einer Präsentation vorgestellt, wie ein Kindergarten an dieser Stelle aussehen könnte. Er soll drei Gruppen für Kinder über drei Jahre und eine Gruppe für Kinder unter drei Jahre Platz bieten.

Schlüsselfertig bauen

Die Eigentümerin bot an, diesen Kindergarten als Generalunternehmerin, gemeinsam mit ihrem Mann, nach Vorgaben der Gemeinde zu planen, zu bauen und schlüsselfertig zu übergeben. Architekt Neff ging in seiner Präsentation, mit der bereits der Ältestenrat über das Projekt informiert worden war, auf die Machbarkeit eines solchen Vorhabens ein.

Circa 900 bis 950 Quadratmeter solle das Kindergartengebäude auf zwei Stockwerken bieten und über ein großzügiges Außen- und Spielgelände verfügen. Es biete sich ein Eingang auf der Seite des Dorfplatzes an. Über Fußgängerweg, der von dort zu dem jetzigen Kindergarten Arche Noah führt, wäre ebenfalls eine Zuwegung realisierbar. Stephanie Neff wies im Anschluss darauf hin, dass sie für weitere Planungsschritte zunächst eine schriftliche Absichtserklärung seitens der Gemeinde benötige, in der ein ernsthaftes Interesse an diesem Projekt bekundet wird.

Vor der Präsentation war Gemeindevertretervorsitzender Volker Buser, der eine solche Lösung angeregt hatte, auf die grundlegende Problemstellung eingegangen (siehe weiterer Bericht auf dieser Seite). Die Kindertagesstätte Arche Noah sei in einem desolaten Zustand. Geschätzten Sanierungskosten in Höhe von 800.000 Euro zuzüglich 30 Prozent Nebenkosten, legten einen Neubau nahe. Ein Vorgehen, dass auch der Träger der Einrichtung, das Bistum Mainz, empfohlen hat.

„In Birkenau fehlen schätzungsweise bis zu vier Kindergartengruppen“, so Buser. Zu diesen kämen – aufgrund dieser Situation – in absehbarer Zeit weitere zwei aus Nieder-Liebersbach hinzu. Aus dieser Gemengelage heraus stünde die Gemeinde nun vor wichtigen Aufgaben, so der Vorsitzende. Übergangslösungen müssten gefunden, die zeitlichen Rahmendaten geklärt und eine machbare Finanzierung der Umsetzung zugrunde gelegt werden.

Weitere Projekte

Daher beantragte Buser die Bildung einer Kommission, nach Paragraf 72 der Hessischen Gemeindeordnung. Diese solle besetzt sein mit dem Bürgermeister, den Vorsitzenden der Fraktionen, dem Gemeindevertretervorsitzenden, dem zuständigen Verwaltungsmitarbeiter sowie Mitgliedern des Gemeindevorstandes. Als Gäste sollte Stephanie Neff und Patrick Neff an den Sitzungen teilnehmen.

Peter Lindner (Freie Wähler) wies darauf hin, dass sich diese Kommission nicht ausschließlich mit dem Neubau der Kindertagesstätte Arche Noah befassen müsse, sondern die gesamte Kindergartensituation der Gemeinde bearbeiten könne. Dies traf in der Gemeindevertretung auf allgemeine Zustimmung.

Nach der Entscheidung, diese Kommission zu gründen, wurde ein weiterer Tagesordnungspunkt zum Thema Kindergarten an diese verwiesen. Der Tagesordnungspunkt macht die Errichtung eines Waldkindergartens eventuell in Hornbach zum Thema sowie den Bau eines Kindergartens in der Kerngemeinde in Fertigbauweise. Die Kommission wird auch über die von Stephanie Neff geforderte Absichtserklärung der Gemeinde beraten.

Frohere Botschaften hatte der Vorsitzende der Gemeindevertretung unter dem Punkt Verschiedenes zu berichten. Er wies auf die Weihnachtsmärkte hin, die im Ortsteil Nieder-Liebersbach am 7. und 8. Dezember stattfinden und auf jenen in der Kerngemeinde, der in diesem Jahr am 14. und 15. Dezember stattfinden wird. uf

Quelle. WNOZ
Artikel vom 28.11.2019

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